Was ist BYOL (bring your own license)?
Das Akronym BYOL steht für Bring Your Own License und bezeichnet ein Lizenzierungsmodell, das im Cloud-Computing verwendet wird. Zweck dieses Modells ist es, die Wiederverwendung vorhandener Softwarelizenzen in einer Cloud-, Multi-Cloud- oder Hybrid-Umgebung zu ermöglichen. Dadurch lassen sich Cloud-Kosten optimieren und das Risikomanagement kann verbessert werden.
Cloud-Computing ist ein integraler Bestandteil der meisten IT-Infrastrukturen. Dabei sind die Zentralisierung von Daten, die Skalierbarkeit und die Zugänglichkeit dieses Systems nur einige Vorteile.
Es gibt unterschiedliche Cloud-Anbieter, die ihre eigenen Nutzungsbedingungen, Preisstrukturen und Compliance-Richtlinien haben. BYOL ist hier für die Verhandlung und die Vereinheitlichung von Lizenzen verschiedener Anbieter zuständig.
Im Gegensatz zu einigen Software-Abonnements sind die Cloud-Lizenzen für ein Unternehmen häufig relativ einfach zu erwerben und bereitzustellen. Ohne eine sorgfältige Verwaltung läuft man hier allerdings schnell Gefahr, viele Abonnements mit hohen Ausgaben anzusammeln, ohne es direkt zu bemerken. Auch Ineffizienz kommt hier – ohne die richtige Verwaltung – häufig vor.
Eine BYOL-Strategie erlaubt es, Kontrolle über die Ausgaben zu übernehmen und die bestehenden IT-Mittel optimal auszulasten.
BYOL – Vorteile
Bring Your Own License oder kurz BYOL ist ein Lizenzierungsmodell, mit dem Unternehmen bereits bestehende Software-Abonnements flexibel in ihre Cloud- oder On-Prem-Infrastrukturen integrieren können. Diese Art von Lizenzierung hat mehrere Vorteile, vor allem aber bietet es Flexibilität zwischen den Cloud- und On-Premises-Umgebungen – und genau das macht es zum Besten aus beiden Welten. Die Hauptvorteile von BYOL sind die folgenden:Flexibilität
Die Bindung an einen bestimmten Anbieter stellt für Unternehmen, die ins Cloud-Computing einsteigen möchten, häufig eine Herausforderung dar.Risikominimierung
Der Kauf von Cloud-Lizenzen kann riskant sein, wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie die richtige Rechenkapazität für Ihre Lizenz ausgewählt haben.Kosteneffizienz
Das BYOL-Modell ist darauf ausgelegt, die Lizenzkosten zu optimieren und bereits erworbene Software-Abonnements zu nutzen, was diese Methode oft besonders kostenschonend macht.Versionskontrolle
Das Management von BYOL-Lizenzen obliegt vollständig dem Nutzer.Pay-As-You-Go vs. BYOL
Cloud-Lizenzen und BYOL-Lizenzen haben unterschiedliche Preise und Preismodelle. Cloud-Anbieter rechnen nach einem Pay-As-You-Go (PAYG)-Tarif ab. Dieser ist entweder stunden- oder nutzungsabhängig. PAYG ist eine flexible Preisstruktur, die allerdings – ohne strategisches Management und eine regelmäßige Anpassung der Lizenzgröße – auf Dauer teurer werden kann als herkömmliche Abonnement-basierte Methoden.
BYOL-Lizenzen wiederum haben eine andere Preisstruktur. Diese ahmt den ursprünglichen Preis der Software nach. Die Lizenz kann in der Regel für eine bestimmte Laufzeit im Voraus erworben werden, etwa für ein, zwei oder drei Jahre.
BYOL in Ihrem Unternehmen implementieren
BYOL kann für Ihr Unternehmen einige Nutzen bringen. Hier sind einige Beispiele für die Nutzung von BYOL mit verschiedenen Cloud-Anbietern:
- BYOL AWS: Amazon Web Services bieten ein BYOL- oder Lizenzmobilitätsprogramm an, das das Management bereits erworbener On-Premises Lizenzen vereinfacht. Mit dem AWS Lizenz-Management Tool werden BYOL-Lizenzen nach ihrem “Dedicated Host” kategorisiert, etwa nach Microsoft Azure oder SQL Server und enthalten Funktionen, die dabei helfen, die Einhaltung von Vorschriften zu vereinfachen und die Gesamtbetriebskosten zu minimieren.
- BYOL SAP: SAP HANA Cloud bietet ein BYOL-Programm an, mit dem Nutzer ihre zuvor erworbenen Software-Lizenzen in einer neuen Cloud-Umgebung einsetzen können. Die Bereitstellung, die Anpassung und die Verwaltung der BYOL-Lizenzen bei SAP HANA Cloud unterliegen einzig der Verantwortung der Kunden. Die Preise richten sich nach der Ressourcennutzung.
- BYOL Azure: Die Dedicated-Hosts-Funktion von Microsoft Azure erlaubt es Nutzern, ihre bereits gekauften On-Premises Lizenzen mit ihrem Azure-Abonnement bereitzustellen und verwalten. Darüber hinaus umfasst es die meisten Standardfunktionen der Azure-VMs, inklusive des Azure-Hybrid-Vorteils und anderer kostensparender Funktionen.
- BYOL Oracle: Das BYOL-Programm von Oracle ermöglicht es seinen Nutzern, bereits vorhandene On-Premises-Lizenzen gegen das PaaS-Äquivalent von Oracle einzutauschen. Dies ist unter dem Namen BYOL-to-PaaS-Programm bekannt. Das BYOL-Programm kann hier sowohl für PaaS als auch für laaS verwendet werden und umfasst sowohl Rechenkapazitäten als auch erweiterte Automatisierungsprogramme sowie Rechen- und Lizenzsupport. Um die erwarteten Kosten für die Nutzung von Oracles BYOL-Programm zu kalkulieren, können Sie Ihre Informationen in das Kostenkalkulationstool von Oracle eingeben.
BYOL – Herausforderungen
Das BYOL-Modell hat mehrere Vorteile, insbesondere, wenn es um die Kostenoptimierung geht. Doch mit BYOL gehen auch einige Herausforderungen einher, die bewältigt werden müssen:
Einhaltung der Konformität
Jedes BYOL-Modell kann seine eigenen Compliance-Richtlinien und Wartungspläne haben. Während Cloud-Anbieter in der Regel Cloud-Lizenzverwaltungsdienste anbieten und so die Einhaltung der Lizenzbestimmungen sicherstellen, müssen BYOL-Lizenzen vom Unternehmen selbst verwaltet werden. Einige Cloud-Services-Anbieter bieten daher Tools für die Verwaltung von BYOL-Lizenzen an.
Erhöhte Komplexität
Die BYOL-Lizenzverwaltung bringt zusätzliche Überwachungs- und Wartungsverfahren mit sich, die die Gesamtkomplexität der Lizenzverwaltung erhöhen können.
Kompatibilität der Anbieter
Nicht alle On-Premises Lizenzen sind BYOL kompatibel. Bevor eine BYOL-Lizenz eingesetzt werden kann, muss das Unternehmen zunächst die Kompatibilität mit dem Anbieter überprüfen.
Datenschutz und Sicherheit
Der Transfer von Daten von On-Prem-Servern in die Cloud birgt immer ein gewisses Sicherheitsrisiko. Werden die Daten nicht richtig verschlüsselt und gesichert, sind sie anfälliger für Cyberangriffe und Sicherheitsverstöße.
BYOL – mit USU
Ein BYOL-Modell in Ihre Cloud-Strategie zu integrieren, bringt viele Vorteile mit sich. Die FinOps- und Cloud-Management-Lösungen von USU enthalten alle Werkzeuge, die Sie brauchen, um Ihre BYOL-Lizenzvereinbarungen einfach anwenden und überwachen zu können.
Planen Sie eine Migration in die Cloud oder die Einrichtung einer hybriden Cloud-Lösung? Dann holen Sie das Beste aus der USU Software Asset Management Lösung und unserem Cloud Discovery Tool heraus und finden Sie heraus, ob Ihre bisherigen Lizenzen BYOL kompatibel sind.
Unsere Cloud Cost Management-Lösung arbeitet Hand in Hand mit unserer SAM-Plattform zusammen und liefert wertvolle, kostenbezogene Informationen für Ihre strategischen Entscheidungen.
FAQ
Was ist BYOL?
BYOL (bring your own license) ist ein Lizenzierungsmodell, das es Unternehmen ermöglicht, bereits bestehende Softwarelizenzen wiederzuverwenden, sei es in Cloud-Umgebungen oder in anderen On-Premises-Umgebungen.
Welchen Sinn verfolgt BYOL?
Der Zweck des BYOL-Lizenzierungsmodells besteht darin, Unternehmen die Wiederverwendung bestehender Lizenzen zu ermöglichen, wenn sie ihre IT-Infrastruktur von On-Premises in eine Cloud- oder Multi-Cloud-Umgebung migrieren.
Dies maximiert nicht nur frühere Investitionen in Lizenzen, sondern bietet auch besondere Vorteile in Bezug auf Flexibilität, Risikominimierung und die Erweiterung der verfügbaren Cloud-Dienste.
Woher weiß ich, ob meine Lizenz BYOL kompatibel ist?
Ob Ihre aktuellen Lizenzen BYOL-kompatibel sind, hängt von den Lizenzbedingungen und den Vereinbarungen zwischen den Software- und Cloud-Anbietern ab. Um zu erfahren, ob sie kompatibel sind, müssen Sie sich an die Anbieter wenden.
Eine weitere Option ist die Nutzung von Tools wie IT Asset Inventory von USU, um diese Informationen abzurufen.